Karl Schmidt-Rottluff

Kirche in Rützenhagen (Pommern)
Künstlername
Karl Schmidt-Rottluff
Zusätzliche Beschreibung
Aquarell und Tuschpinsel auf festem, genarbtem Velin. (Um 1925). Ca. 49,5 x 68,5 cm. Signiert unten links. Verso mit der handschriftlichen Nummerierung „G. 3392“.
Lebensdaten
(1884 Rottluff bei Chemnitz - Berlin 1976)
Technik
Arbeiten auf Papier
Provenienz
Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, Stuttgart 4.5.1962, Los 445, s/w Tafel S. 262, verso auf der Rahmenrückseite mit den alten ausgeschnittenen Etiketten;
Galerie Vömel, Düsseldorf;
Privatsammlung, Norddeutschland;
Privatsammlung, Süddeutschland.
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Beschreibung
• Ruhe und Kargheit spricht aus diesem farbstarken Werk
• Exemplarisch für Schmidt-Rottluffs intensive Auseinandersetzung mit der norddeutschen Küstenregion
• Ein Motiv, das Schmidt-Rottluff um 1925 wählt

Karl Schmidt-Rottluff verbringt während der Sommermonate viele Jahre in Ostpommern, insbesondere am Lebasee. Die Landschaft von Rützenhagen (heute polnisch Rzęsin) inspiriert ihn dort zu zahlreichen Werken. Während Motive wie die Häuser von Dangast oder die Dünen- und Meereslandschaften auf der Insel Rügen in verschiedenen Phasen seines Schaffens immer wiederkehren, ist die Kirche von Rützenhagen ein Thema, das Schmidt-Rottluff um 1925 wählt.

Viele seiner pommerschen Bilder, darunter auch die Ansichten der Kirche, strahlen eine besondere Ruhe und Kargheit aus. Die einsame Lage der Kirche inmitten der Landschaft kann als Ausdruck seiner Suche nach einem einfachen, naturverbundenen Leben interpretiert werden, abseits der hektischen Großstadt.

Bei der Ausführung des vorliegenden Blatts überträgt Schmidt-Rottluff seine expressionistische Formensprache auf ein scheinbar traditionelles Motiv. Dabei setzt er auf kräftige Farben und verzichtet auf realistische Details, um die innere, empfundene Wahrheit der Szenerie zu erfassen.
Das Aquarell spielt im Schaffen Schmidt-Rottluffs dabei eine zentrale Rolle. In diesem Medium entwickelt er 1909 seinen entscheidenden Beitrag zum „Brücke-Stil“, seine Flüssigkeit und Leichtigkeit wurden zum Vorbild der Gruppe auch für das Schaffen in Öl.