Amedeo Modigliani
Cariatide
Beschreibung
• Bedeutende, großformatige Arbeit aus Modiglianis Übergangsphase zwischen Skulptur und Zeichnung
• Zeichnung aus der Serie der Karyatiden, einem Schlüsselthema im Œuvre Modiglianis
• Mehrfach international ausgestelltes Werk
Um 1913 lebt Amedeo Modigliani seit mehreren Jahren in Paris, im Umfeld von Montmartre und Montparnasse. Er gehört zum Kreis um Constantin Brâncuși, Pablo Picasso und Diego Rivera und sucht nach einer eigenen künstlerischen Sprache zwischen Tradition und Moderne. Nach anfänglicher Beschäftigung mit dem Symbolismus wendet er sich zunehmend der Skulptur zu. In dieser Zeit arbeitet er an einer Reihe von Steinfiguren, die sich durch eine strenge, rhythmische Form und eine reduzierte Gestaltung auszeichnen.
Gleichzeitig entstehen zahlreiche Zeichnungen, in denen er seine bildhauerischen Ideen in zweidimensionale Form überträgt. Diese Blätter bilden die Grundlage für die Entwicklung jener klaren, linearen Ästhetik, die sein gesamtes späteres Werk prägt.
Unsere Zeichnung Cariatide entsteht 1913 innerhalb dieser produktiven Phase. Modigliani überträgt das Motiv der weiblichen Trägerfigur in eine moderne, abstrahierte Bildsprache und verändert die Körperhaltung zugunsten einer knienden Position: Die Gestalt sitzt auf den nach links gerichteten Unterschenkeln, der Oberkörper zeigt eine leichte Drehung in Richtung des Betrachters. Die Arme sind angewinkelt und hinter dem Kopf zusammengeführt, der Kopf mit den zu einem Knoten nach hinten gekämmten Haaren nach rechts geneigt. Die geschlossenen Augen der anmutigen Figur strahlen Ruhe und Sinnlichkeit aus. Modigliani nutzt wenige, präzise Linien, um Proportion, Haltung und räumliche Wirkung zu bestimmen; Volumen entsteht ausschließlich durch den Verlauf der Linien und die Akzentuierung der Konturen durch unzählige Schraffuren. Die reduzierte Zeichnung ohne Binnenstruktur mit stark betonten Umrisslinien verweist auf die bildhauerische Prägung des Künstlers.
Die Werkgruppe der Karyatiden steht in engem Zusammenhang mit Modiglianis Beschäftigung mit antiker, afrikanischer und südostasiatischer Skulptur, die er im Musée du Trocadéro und im Louvre studiert. Diese Einflüsse führen ihn zu einer vereinfachten, rhythmischen Formensprache, die das Klassische mit dem Modernen verbindet. In einem ausgewogenen Verhältnis von Statik und Dynamik, geschlossener und offener Form verleiht Modigliani den Linien Halt und Gestalt und nimmt damit Bezug auf die ursprüngliche, tragende Funktion der antiken Säulenfiguren.
Innerhalb von Modiglianis Werk nimmt die Cariatide eine Schlüsselstellung ein. Sie markiert den Übergang von der plastischen zur zeichnerischen Phase und fasst zentrale Prinzipien seines Stils zusammen: die Betonung der Linie, die Reduktion auf das Wesentliche und die harmonische Verbindung von Figur und Raum.
In ihrer klaren Komposition und konzentrierten Ruhe verkörpert unsere Zeichnung die Essenz von Modiglianis künstlerischer Sprache – ein Werk, das sowohl den Geist der Antike als auch der Moderne in sich vereint.
Die Arbeit wurde beim Institut Restellini angefragt. Die Bestätigung lag zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht vor.
Parisot I 18/13. Mit einer Fotoexpertise von Hanka Zborowska, Paris, vom 10.1.1958, dort zudem von Lunia Czechowska bestätigt; Mit einer Fotoexpertise von Arthur S. Pfannstiel, Hamburg, vom 19.3.1960; Mit einer Fotoexpertise von Joseph Lanthemann vom 9.5.1977 mit der Bestätigung, dass die Zeichnung unter Nr. 542b in den Supplement des Catalogue raisonné aufgenommen wird. Mit einer Fotoexpertise von Christian Parisot "Modigliani Institut Archives Legales", Paris, vom 16. April 2006.
• Zeichnung aus der Serie der Karyatiden, einem Schlüsselthema im Œuvre Modiglianis
• Mehrfach international ausgestelltes Werk
Um 1913 lebt Amedeo Modigliani seit mehreren Jahren in Paris, im Umfeld von Montmartre und Montparnasse. Er gehört zum Kreis um Constantin Brâncuși, Pablo Picasso und Diego Rivera und sucht nach einer eigenen künstlerischen Sprache zwischen Tradition und Moderne. Nach anfänglicher Beschäftigung mit dem Symbolismus wendet er sich zunehmend der Skulptur zu. In dieser Zeit arbeitet er an einer Reihe von Steinfiguren, die sich durch eine strenge, rhythmische Form und eine reduzierte Gestaltung auszeichnen.
Gleichzeitig entstehen zahlreiche Zeichnungen, in denen er seine bildhauerischen Ideen in zweidimensionale Form überträgt. Diese Blätter bilden die Grundlage für die Entwicklung jener klaren, linearen Ästhetik, die sein gesamtes späteres Werk prägt.
Unsere Zeichnung Cariatide entsteht 1913 innerhalb dieser produktiven Phase. Modigliani überträgt das Motiv der weiblichen Trägerfigur in eine moderne, abstrahierte Bildsprache und verändert die Körperhaltung zugunsten einer knienden Position: Die Gestalt sitzt auf den nach links gerichteten Unterschenkeln, der Oberkörper zeigt eine leichte Drehung in Richtung des Betrachters. Die Arme sind angewinkelt und hinter dem Kopf zusammengeführt, der Kopf mit den zu einem Knoten nach hinten gekämmten Haaren nach rechts geneigt. Die geschlossenen Augen der anmutigen Figur strahlen Ruhe und Sinnlichkeit aus. Modigliani nutzt wenige, präzise Linien, um Proportion, Haltung und räumliche Wirkung zu bestimmen; Volumen entsteht ausschließlich durch den Verlauf der Linien und die Akzentuierung der Konturen durch unzählige Schraffuren. Die reduzierte Zeichnung ohne Binnenstruktur mit stark betonten Umrisslinien verweist auf die bildhauerische Prägung des Künstlers.
Die Werkgruppe der Karyatiden steht in engem Zusammenhang mit Modiglianis Beschäftigung mit antiker, afrikanischer und südostasiatischer Skulptur, die er im Musée du Trocadéro und im Louvre studiert. Diese Einflüsse führen ihn zu einer vereinfachten, rhythmischen Formensprache, die das Klassische mit dem Modernen verbindet. In einem ausgewogenen Verhältnis von Statik und Dynamik, geschlossener und offener Form verleiht Modigliani den Linien Halt und Gestalt und nimmt damit Bezug auf die ursprüngliche, tragende Funktion der antiken Säulenfiguren.
Innerhalb von Modiglianis Werk nimmt die Cariatide eine Schlüsselstellung ein. Sie markiert den Übergang von der plastischen zur zeichnerischen Phase und fasst zentrale Prinzipien seines Stils zusammen: die Betonung der Linie, die Reduktion auf das Wesentliche und die harmonische Verbindung von Figur und Raum.
In ihrer klaren Komposition und konzentrierten Ruhe verkörpert unsere Zeichnung die Essenz von Modiglianis künstlerischer Sprache – ein Werk, das sowohl den Geist der Antike als auch der Moderne in sich vereint.
Die Arbeit wurde beim Institut Restellini angefragt. Die Bestätigung lag zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht vor.
Parisot I 18/13. Mit einer Fotoexpertise von Hanka Zborowska, Paris, vom 10.1.1958, dort zudem von Lunia Czechowska bestätigt; Mit einer Fotoexpertise von Arthur S. Pfannstiel, Hamburg, vom 19.3.1960; Mit einer Fotoexpertise von Joseph Lanthemann vom 9.5.1977 mit der Bestätigung, dass die Zeichnung unter Nr. 542b in den Supplement des Catalogue raisonné aufgenommen wird. Mit einer Fotoexpertise von Christian Parisot "Modigliani Institut Archives Legales", Paris, vom 16. April 2006.