Italienisch

Die Darstellung des Vera Icon, des Wahren Antlitzes Christi, zählt zu den tiefgründigsten und am weitesten verbreiteten Andachtsmotiven der westlichen Christenheit. Sie wurzelt in der Legende der heiligen Veronika, die Christus auf dem Kreuzweg ein Schweißtuch reichte, in das sich sein Antlitz auf wundersame Weise einprägte. Als Acheiropoieton – als nicht von Menschenhand gemachtes Bild – erlangte es höchste kultische Verehrung. Das dornengekrönte Haupt Christi kann dabei stark im Ausdruck variieren: vom menschlich-leidenden Schmerzensmann bis zum göttlich-duldsamen Erlöser. Die Darstellung dürfte von Claude Mellans berühmtem Kupferstich aus dem Jahr 1649 inspiriert worden sein, in dem sich das Antlitz Christi aus einer einzigen, rhythmisch an- und abschwellenden Spirallinie formt.