Sorel Etrog
Mother and Child (Maquette)
Beschreibung
In der vorliegenden Bronze Mother and Child von 1975 entfaltet Sorel Etrog eine seiner zentralen Bildideen: die Verbindung zweier Figuren – Mutter und Kind – in einer fast verschmelzenden, organisch mechanischen Form. Die schlanke, vertikal orientierte Bronze mit schwarzer Patina reduziert das Motiv auf ein komprimiertes, bewegungsorientiertes Volumen. Der horizontale Abstand zwischen den Figuren scheint aufgehoben, stattdessen wirken sie wie eine gemeinsam sich entfaltende Gestalt, deren Konturen im Material verankert sind.
Das Mutter Kind Motiv gehört bei Etrog zu den konstanten Themen seines Schaffens: Es reflektiert nicht nur persönliche Erfahrungen, sondern steht symbolisch für Übergang, Vollendung und das Weitertragen von Leben.
Etrog, 1933 in Rumänien geboren, später in Israel und Kanada tätig, zählt zu den bedeutendsten Bildhauern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Bronzeskulpturen zeichnen sich durch eine formale Mischung von organischen und mechanischen Elementen – etwa Schrauben, Gelenken oder Scharnieren – aus, durch die Körperlichkeit und Technik gleichsam verhandelt werden.
Etrogs Werk wurde international ausgestellt, u. a. bei der Biennale von Venedig (1966) und der Weltausstellung in Montréal (1967) und bei den Olympischen Spielen in Seoul (1988). Arbeiten des Künstlers befinden sich heute in renommierten Museen wie dem MoMA, New York, dem Israel Museum, Jerusalem und der Tate, London.