Günter Fruhtrunk

„Orientierung II“
Lot ID
Los 576
Künstlername
Günter Fruhtrunk
Zusätzliche Beschreibung
Acryl auf Leinwand. In O.-Acrylrahmen. 1971. Ca. 159,5 x 159,5 cm. Verso auf der Leinwand signiert, monogrammiert, datiert und betitelt sowie bezeichnet mit Richtungspfeil und Ortsangabe.
Lebensdaten
(1923 - München - 1982)
Technik
Gemälde
Ausstellung
Fruhtrunk, Galerie Denise René, Paris 1974, s/w-Abb. o.P ;
Günter Fruhtrunk, Agitation. Ausgewählte Gemälde und Grafiken, Grisebach GmbH (Hrsg.) Berlin 2017, Kat.-Nr. 5, farb.Abb.
Provenienz
Galerie Denise René, Paris, verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett;
Kunsthaus Dr. Erich Steinfels Auktionen, Zürich 17.4.1980, Los 78;
Sammlung Branco Weiss, Zollikon;
Sotheby's, London 18.10.2013, Los 153;
Ketterer Kunst, München 10.12.2016, Los 844;
Privatsammlung, Hessen;
Privatbesitz, Frankfurt/Main.
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Beschreibung
• Die Bilder Günter Fruhtrunks aus den frühen 1970er Jahren sind Ikonen der Konkreten Kunst
• Ausgewogene, großformatige Komposition mit überwältigender Strahlkraft in den Komplementärfarben Rot und Grün
• Das Lenbachhaus in München, das Kunstmuseum Bonn und das Museum Wiesbaden haben Fruhtrunk anlässlich seines 100. Geburtstags 2024 umfassende Ausstellungen gewidmet. Seine Werke befinden sich in allen bedeutenden Sammlungen für Konkrete Kunst

Günter Fruhtrunk ist einer der bedeutendsten Vertreter Konkreter Kunst. Die wichtigsten Jahre seiner künstlerischen Entwicklung verbrachte er zwischen 1954 und 1967 in Paris, dort fand er zu seinem eigenen Stil. Bereits Ende der 1940er Jahre begegnete er Willy Baumeister und Julius Bissier und die Hinwendung zur gegenstandslosen Kunst hatte begonnen. Seelisch und körperlich verletzt von den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges verstand Fruhtrunk die Abstraktion als richtungsweisend, mit ihr verbunden war die Hoffnung auf eine universelle, alles Nationale überwindende Kunstsprache. In Paris suchte der junge Künstler den Anschluss an die internationale Avantgarde. Gefördert wurde er hierbei von Sonia Delaunay und Hans Arp, die sich bereits in den 1930er Jahren im Rahmen der Künstlervereinigung Abstraction-Création für die geometrische Abstraktion stark machten. Dreh- und Angelpunkt des Netzwerkes war die bekannte Galeristin Denise René. Sie stellte Günter Fruhtrunk 1957 zum ersten Mal aus und begründete damit den Erfolg des Künstlers. Für die Pariser Jahre kennzeichnend ist die zunehmende Komplexität der Kompositionen. Der Maler lässt alles Erzählerische und alles Subjektive hinter sich. Es entstehen Bildstrukturen, die für das gesamte spätere Werk richtungsweisend sind: komplexe, von Klarheit durchdrungene Kompositionen, die aufgrund ihrer harmonischen inneren Ordnung Schönheit und Ruhe ausstrahlen. Die Werke aus den 1970er Jahren sind Ikonen der Konkreten Kunst. Bei der vorliegenden Komposition gelingt Günter Fruhtrunk ein ausgewogenes Werk mit überwältigender Strahlkraft. Es besteht aus monochromen Farbfeldern in Rot und Grün, an den Ränder übergehend in feine Streifen mit zarten Farbverläufen, unterbrochen und getrennt voneinander von weißen, das Konzept verstärkenden Streifen.

Reiter 662.