Jacques Villeglé

„Rue du Grenier-Saint-Lazare“ (Mao)
Lot ID
Los 565
Künstlername
Jacques Villeglé
Zusätzliche Beschreibung
Décollage mit Plakatabriss, auf Leinwand aufgezogen. 1976. Ca. 93,5 x 114 cm. Signiert unten rechts. Verso auf der Leinwand nochmals signiert sowie datiert „18 Septembre 1976“, betitelt und mit Maßangaben bezeichnet.
Lebensdaten
(1926 Quimper – Paris 2022)
Technik
Gemälde
Ausstellung
Villeglé, Galerie Arkos, Clermont-Ferrand 2001 ; Jacques Villeglé. Politiques. Affiches lacérées. 1957-1995, Galerie Georges-Philippe & Nathalie Vallois, Paris 2005, farb. Abb. S. 51 ; Jacques Mahé de La Villeglé, ein Plakatabreißer aus Paris, un décollagiste parisien, Stiftung Ahlers Pro Arte/Kestner Pro Arte, Hannover 2007/2008 ; Jacques Villeglé. La comédie urbaine, Centre Pompidou, Paris 2008/2009, farb. Abb. S. 183 ; Nouveau Réalisme, Kunsthalle Krems, Krems-Stein 2010/2011, o. Kat.
Literatur
Di Folco, Yves und Michele Di Folco, Jacques Villeglé. Carrefour politique, Calignac 1997, farb. Abb. S. 73; B.T. Carnet de voyages, Mouans-Sartoux 1997, farb. Abb. S. 25; Bourriaud, Nicolas et al., Villeglé, Flammarion, Paris 2007, farb. Abb. S. 41.
Provenienz
Galerie Georges-Philippe & Nathalie Vallois, Paris, verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett; Privatsammlung, Norddeutschland, 2005 bei Vorgenannter erworben.
Add favourite PDF herunterladen

Teilen

EmailFacebookLinkedinPinterest
Beschreibung
• Charakteristische Décollage mit zeithistorischem Hintergrund
• Villeglé ist einer der Protagonisten des Nouveau Réalisme, der richtungsweisenden Kunstströmung im Frankreich der Nachkriegszeit
• Werke Villeglés befinden sich in den Sammlungen des Centre Pompidou in Paris und dem MoMA in New York

Jacques de la Villeglé beginnt bereits Ende 1949 damit, in Paris „affiches lacérées“, also zerrissene Plakate, von den Wänden abzunehmen und sie in eigene Werke umzugestalten. Er selbst bezeichnet sich als „affichist“ und für seine farbsensiblen Werke findet die Kunstkritik bald den Begriff der Décollage. In der Pariser Kunstszene trifft er auf die Künstler Yves Klein, Jean Tinguely und den Kritiker Pierre Restany. Er nimmt mit seiner Kunst die ästhetischen Prinzipien des Nouveau Réalisme, dessen Gründungsmitglied er 1960 ist, vorweg: Durch die Verwendung der „affiches lacérées“, die er an Pariser Straßenwänden zufällig findet, feiert er eine Kunst des Alltags und des Zufalls und schafft mit einfachsten Mitteln Werke, die nicht nur spielerisch, sondern auch von hohem ästhetischen Wert sind. Die hier präsentierte Arbeit "Rue du Grenier-Saint-Lazare“ (Mao) nennt im Titel den Fundort des abgerissenen Plakats und ist ein herausragendes Beispiel seiner Kunst.

Villeglé P0 161.

Mit einer vom Künstler signierten Foto-Expertise, Paris, vom 28.10.2005.