Kurt Schwitters
Das Schachbild
Beschreibung
• Schwitters überträgt das Collageprinzip beinah in die Dreidimensionalität
• Gefundene Holzreste werden zum Arrangement voller Dynamik
• Laut Katalog der Lord's Gallery, London (1958), spielten Kurt Schwitters und sein Sohn Ernst auf diesem selbstgemalten Spielbrett Schach während ihrer gemeinsamen Internierung im Hutchinson Camp in Douglas auf der Isle of Man
In seinen legendären Collagenbildern verwandelte Kurt Schwitters das Zufällige in das Notwendige – Fundstücke des Alltags in poetische Kompositionen von bestechender Modernität.
So besticht „köstlich“ durch vermeindlich Altbekanntes. Fahrscheinfragmente längst vergangener Liniennetze treffen auf die titelgebende Goldprägung – und öffnen sich schließlich nicht in die Leere, sondern den Möglichkeitsraum genutzten und doch weißen Papiers. Sein „Schachbild“ fügt Holzstücke zusammen, doch außer dem Namensgebenden Schachbrettmuster entzieht sich die Arbeit jeder Figuration. Erzählt Schwitters hier? Konterkariert er? Collagiert er nach ästhetischem oder ikonografischem Prinzip? Die Wirklichkeit der Bilder, sie ist nicht mehr – es lebe die individuelle Interpretation!
Die Collagen entstehen dabei alle im Umkreis seiner Idee des „Merz“. In einer Zeitung findet Schwitters das Fragment, das Wort „Kommerz“ war der Schere zum Opfer gefallen. So sinnbefreit wird es zum Programm und zur Illusionsfläche für Wort- und Sinnspiele. Mit seinem Festhalten am „Merz“ bleibt Schwitters, wohl auch freiwllig und gern, Außenseiter. Seine Künstlerkolleginnen und Kollegen des DADA lehnten die Idee, überhaupt „Kunst“ zu machen, als bourgeois ab.
Orchard/Schulz 2769.
• Gefundene Holzreste werden zum Arrangement voller Dynamik
• Laut Katalog der Lord's Gallery, London (1958), spielten Kurt Schwitters und sein Sohn Ernst auf diesem selbstgemalten Spielbrett Schach während ihrer gemeinsamen Internierung im Hutchinson Camp in Douglas auf der Isle of Man
In seinen legendären Collagenbildern verwandelte Kurt Schwitters das Zufällige in das Notwendige – Fundstücke des Alltags in poetische Kompositionen von bestechender Modernität.
So besticht „köstlich“ durch vermeindlich Altbekanntes. Fahrscheinfragmente längst vergangener Liniennetze treffen auf die titelgebende Goldprägung – und öffnen sich schließlich nicht in die Leere, sondern den Möglichkeitsraum genutzten und doch weißen Papiers. Sein „Schachbild“ fügt Holzstücke zusammen, doch außer dem Namensgebenden Schachbrettmuster entzieht sich die Arbeit jeder Figuration. Erzählt Schwitters hier? Konterkariert er? Collagiert er nach ästhetischem oder ikonografischem Prinzip? Die Wirklichkeit der Bilder, sie ist nicht mehr – es lebe die individuelle Interpretation!
Die Collagen entstehen dabei alle im Umkreis seiner Idee des „Merz“. In einer Zeitung findet Schwitters das Fragment, das Wort „Kommerz“ war der Schere zum Opfer gefallen. So sinnbefreit wird es zum Programm und zur Illusionsfläche für Wort- und Sinnspiele. Mit seinem Festhalten am „Merz“ bleibt Schwitters, wohl auch freiwllig und gern, Außenseiter. Seine Künstlerkolleginnen und Kollegen des DADA lehnten die Idee, überhaupt „Kunst“ zu machen, als bourgeois ab.
Orchard/Schulz 2769.