Anton Graff

Bildnis des sächsischen Hofmalers Louis de Silvestre (1675-1760)
Artist
Anton Graff
Additional Description
Öl auf Leinwand (doubliert). 71,5 x 55,3 cm. Gerahmt.
Period
(1736 Winterthur - Dresden 1813)
Technique
Gemälde
Literature
Literatur zum Dresdner Bild: Vgl. Ekhart Berckenhagen, Anton Graff. Leben und Werk, Berlin 1967, S. 416, Kat.-Nr. 1797, mit Abb. („Bildnis eines Malers oder Zeichners“, angebl. sign. u. dat. 1808).
Provenance
Privatbesitz, Norddeutschland.
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Beschreibung
Bei diesem Werk handelt es sich um eine Fassung von der Hand des Anton Graff nach dem Bildnis des etwa achtzigjährigen Louis de Silvestre, gemalt von Jean-Baptiste Greuze, das sich heute in der Alten Pinakothek, München, befindet (Inv.-Nr. FV 7). Greuze hatte das Original „zur größten Zufriedenheit Sylvestres“ 1753 fertiggestellt, welcher daraufhin dessen Aufnahme in die französische Akademie der Künste veranlasste. Eine zweite Fassung aus altem Wettinischem Besitz, „möglicherweise“ von der gleichen Hand, wird in der Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden, aufbewahrt (Inv.-Nr. 3412, heute um 1780) und wurde in Berckenhagens Werkverzeichnis als Kat.-Nr. 1797 aufgeführt. Das vorliegende Bild unterscheidet sich in auffälliger Weise vom Vorbild. So habe der Blick auf dem Greuze-Bild laut Börsch-Supan etwas Stechendes, eine Anspannung, die durch die zusammengepressten Lippen unterstrichen wird; außerdem gibt es Unterschiede bei der Ausführung des Goldbrokats, bei der Anzahl von Goldknöpfen und -tressen. Dies verleitete Börsch-Supan zur Annahme, dass unserem Bild nicht das Greuze-Bild, sondern vielmehr die Stichproduktion von Augustin de Saint-Aubin zugrunde lag. Er erkenne jedoch den „unnachahmlichen Altersstil des fast erblindeten Malers, der souverän mit dem Vorbild umgeht.“ Da Silvestre dreißig Jahre lang von 1716-46 der führende Hofmaler in Dresden war, ist ein langanhaltendes Interesse an seiner Person wie auch an dem berühmten, sein Andenken bewahrenden Bildnis nachvollziebar – besonders seitens seines späteren Amtsnachfolgers Graff. Mit einem Gutachten von Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan, Berlin, vom 27.9.2010.