William Wauer

„Albert Bassermann“
Künstlername
William Wauer
Zusätzliche Beschreibung
Bronze mit goldbrauner Patina. (1918). Höhe ca. 51 cm (Standfläche ca. 20 x 20 cm). Einer von 7 arabisch nummerierten, nach 1945 ausgeführten Güssen. Signiert und betitelt an der unteren Kante rechts bzw. vorne. Mit dem Gießerstempel „W. FÜSSEL 1 BERLIN“ an der hinteren unteren Kante.
Lebensdaten
(1866 Oberwiesenthal - Berlin 1962)
Technik
Skulptur/Objekt/Multiple
Ausstellung
From Expressionism to Resistance: Art in Germany 1909-1936. The Marvin and Janet Fishman Collection, Milwaukee Art Museum, Milwaukee u.a. 1990-92, Kat.-Nr. 174, s/w Abb. S. 146.
Provenienz
Nachlass des Künstlers; Galerie Brockstedt, Hamburg; Sammlung Marvin & Janet Fishmann, USA; Karl & Faber, 28.10.2010, Los 179; Privatsammlung, Europa; Privatsammlung, München.
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Beschreibung
William Wauer ist ein wahrer kultureller Tausendsassa, der sich zeit seines Lebens immer wieder neuen Ideen in allen Bereichen der bildenden und darstellenden Kunst widmet und neue Herausforderungen sucht. Als Pastorensohn im Erzgebirge geboren, studiert er zunächst an den Kunstakademien in Dresden, Berlin und München, geht anschließend nach New York und San Francisco, studiert nach seiner Rückkehr noch einmal, diesmal Kunstgeschichte und Philosophie in Leipzig, und arbeitet als Feuilletonredakteur. Zwei Jahre lebt Wauer in Rom, zurück in Berlin ist er Herausgeber und Illustrator bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, arbeitet als künstlerischer Sachverständiger in den Reklameabteilungen bekannter Unternehmen wie Kupferberg, Kathreiner, Stollwerck und Odol. Zwischenzeitlich lebt er in Dresden, gründet eine kulturelle Wochenzeitschrift und schreibt Theaterkritiken. 1905, wieder in Berlin, wird er Regisseur am Deutschen Theater bei Max Reinhardt sowie an weiteren Theatern. 1911 folgt dann der Schritt vom Theater zum Film und Wauer ist als Regisseur – gemeinsam mit dem berühmten Schauspieler Albert Bassermann – maßgeblich an der Entwicklung des noch jungen Mediums beteiligt. In diesen stark vom Theater gerpägten Jahren porträtiert William Wauer den Schauspieler Albert Bassermann in einer stark bewegten Bronze dar. Die einzelnen Gesichtspartien sind in Flächen zerlegt, die in fast schon gratigen Kanten aufeinandertreffen. Wauers kubistisch-expressionistische Porträtbüsten von Herwarth Walden, seiner Frau Nell Walden und Albert Bassermann zählen heute zu den Ikonen der expressionistischen Skulptur.

Der Schauspieler Albert Bassermann gilt als eines der größten Talente seiner Zeit. Ab 1909 ist er unter der Regie von Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin tätig und wird schon bald als einer der bedeutendsten Charakterdarsteller des frühen 20. Jahrhunderts gefeiert. Bassermann gehört zu den ersten deutschen Schauspielern, die sich für den Film engagierten. 1933 verlässt der Schauspieler mit seiner jüdischen Frau Deutschland und emigriert 1939 in die USA, wo er sich in Hollywood niederlässt. Mit über 40 Jahren lernt er schnell Englisch und ist trotz seines starken Akzents in zahlreichen Filmrollen zu sehen. Für seine Nebenrolle in Alfred Hitchcocks „Foreign Correspondent“ wird Bassermann 1940 für den Oscar nominiert.

Vgl. Laszlo S. 51.