Mikhail Larionov
Femme brodant
Beschreibung
• Frühwerk des Begründers des Rayonismus und Mitgestalters der russischen Avantgarde
• Fein ausgeführtes Pastell mit atmosphärischer Tiefe und leuchtenden Farbkontrasten
• Bedeutendes Dokument seiner Studienzeit an der Moskauer Kunstakademie
Mikhail Larionov zählt zu den zentralen Erneuerern der russischen Kunst um 1900 und damit zu den prägendsten Künstlern der russischen Moderne. Gemeinsam mit seiner späteren Lebenspartnerin Natalia Gontscharowa gründet er 1910 die Künstlergruppe „Karo-Bube“ deren Mitglieder sich gegen die akademische Tradition wenden und die die russische Malerei den Einflüssen von Cézanne, des Fauvismus und des deutschen Expressionismus öffnen. Bereits 1912 initiiert Larionov zusammen mit Gontscharowa mit radikaleren Positionen die Gruppe „Eselsschwanz“ (Osliny Khvost), in der u.a. Marc Chagall und Kazimir Malewitsch mitwirken – ein Kreis, der durch bewusste Provokation und die Suche nach einer originär russischen Formensprache zu den Wegbereitern der Avantgarde gehört.
Das vorliegende Werk Femme brodant entsteht bereits um 1898, zu Beginn von Larionovs Ausbildung an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur.
In der Darstellung einer jungen Frau beim Sticken offenbart sich eine sensible Komposition, die sowohl äußeres, als auch inneres Erleben erfahrbar macht. Das Thema – eine zurückgezogene häusliche Szene – wird mit zarten, aber bestimmten Linien gefasst. Das leuchtende Hellblau des Kleides und die rötlich akzentuierten Gesichtszüge heben sich wirkungsvoll vom neutralen grauen Karton ab und erzeugen eine balancierte Farbspannung.
Das Pastell erinnert in seiner delikaten Ausführung an französische Vorbilder – etwa an Edgar Degas’ Darstellungen häuslicher Szenen – und steht damit exemplarisch für jene Phase der russischen Kunst, in der westliche Einflüsse und nationale Eigenarten in produktiven Austausch traten.
Femme brodant ist somit weit mehr als ein Frühwerk: Es dokumentiert den Moment der künstlerischen Selbstfindung, den Beginn eines Werks, das wenige Jahre später zu den innovativsten Beiträgen der europäischen Avantgarde zählen wird.
Mit einem Echtheitszertifikat von François Daulte, Nachlassverwalter von Alexandra Tomilina-Larionov, vom 5.12.1996 (in Kopie).
• Fein ausgeführtes Pastell mit atmosphärischer Tiefe und leuchtenden Farbkontrasten
• Bedeutendes Dokument seiner Studienzeit an der Moskauer Kunstakademie
Mikhail Larionov zählt zu den zentralen Erneuerern der russischen Kunst um 1900 und damit zu den prägendsten Künstlern der russischen Moderne. Gemeinsam mit seiner späteren Lebenspartnerin Natalia Gontscharowa gründet er 1910 die Künstlergruppe „Karo-Bube“ deren Mitglieder sich gegen die akademische Tradition wenden und die die russische Malerei den Einflüssen von Cézanne, des Fauvismus und des deutschen Expressionismus öffnen. Bereits 1912 initiiert Larionov zusammen mit Gontscharowa mit radikaleren Positionen die Gruppe „Eselsschwanz“ (Osliny Khvost), in der u.a. Marc Chagall und Kazimir Malewitsch mitwirken – ein Kreis, der durch bewusste Provokation und die Suche nach einer originär russischen Formensprache zu den Wegbereitern der Avantgarde gehört.
Das vorliegende Werk Femme brodant entsteht bereits um 1898, zu Beginn von Larionovs Ausbildung an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur.
In der Darstellung einer jungen Frau beim Sticken offenbart sich eine sensible Komposition, die sowohl äußeres, als auch inneres Erleben erfahrbar macht. Das Thema – eine zurückgezogene häusliche Szene – wird mit zarten, aber bestimmten Linien gefasst. Das leuchtende Hellblau des Kleides und die rötlich akzentuierten Gesichtszüge heben sich wirkungsvoll vom neutralen grauen Karton ab und erzeugen eine balancierte Farbspannung.
Das Pastell erinnert in seiner delikaten Ausführung an französische Vorbilder – etwa an Edgar Degas’ Darstellungen häuslicher Szenen – und steht damit exemplarisch für jene Phase der russischen Kunst, in der westliche Einflüsse und nationale Eigenarten in produktiven Austausch traten.
Femme brodant ist somit weit mehr als ein Frühwerk: Es dokumentiert den Moment der künstlerischen Selbstfindung, den Beginn eines Werks, das wenige Jahre später zu den innovativsten Beiträgen der europäischen Avantgarde zählen wird.
Mit einem Echtheitszertifikat von François Daulte, Nachlassverwalter von Alexandra Tomilina-Larionov, vom 5.12.1996 (in Kopie).