Balthasar Denner

Balthasar Denner begann seine künstlerische Laufbahn als Miniaturmaler, wandte sich jedoch später vor allem der Darstellung meist anonymer Charakterköpfe – sogenannter Tronies – zu. Mit seiner feinmalerischen Technik gelang es ihm, die physiognomischen Spuren des Alters mit außergewöhnlicher Präzision festzuhalten – etwa in der Wiedergabe der feinen, sich verästelnden Falten um Augen und Mund. Von beiden Kompositionen existieren mehrere eigenhändige Versionen, die auf zwei Gemälde zurückgehen, welche im Jahr 1721 vom österreichischen Kaiser Karl VI. für die außergewöhnlich hohe Summe von 600 Dukaten direkt vom Künstler erworben wurden. Heute befinden sich diese Werke in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien (Inv.-Nrn. 675 und 676). Eine weitere Fassung der Greisin mit pelzverbrämtem Mantel wurde am 4. Juli 2013 bei Sotheby’s in New York (Los 239) für 22.000 GBP versteigert.