Lorenz Strauch
Brustbildnis des Hieronymus Kress von Kressenstein (1546-1596)
Beschreibung
Die Familie Kress von Kressenstein zählte zu den einflussreichsten Patrizierfamilien Nürnbergs und führt in ihrem Wappen ein Schwert auf rotem Grund. Erstmals 1270 als Rittergeschlecht im Nürnberger Raum erwähnt, gehörte sie 1418 dem Inneren Rat der Stadt an und stellte immer wieder Ratsherren. Ihr Wohlstand resultierte aus dem Fernhandel Mailand, Venedig, Ungarn und Krakau.
Hieronymus Kress von Kressenstein trägt standesgemäß einen Harnisch, Mühlsteinkragen und eine rote Schärpe über der Schulter. Nachdem er Dienste für die Republik Genua und für Philipp II. von Spanien getan hatte, die ihn durch halb Europa geführt hatten, übernahm er ab 1578 städtische Ämter in Nürnberg mit zahlreichen diplomatischen Missionen. 1590 kam er in den Geheimen Rat der Stadt und wurde mit dem Amt eines Pflegers der Reichsveste betraut. Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet sich eine sehr ähnliche, 1591 datierte und monogrammierte Fassung (Inv.Nr. Gm 1470), im Bestandskatalog des Museums (Andreas Tacke, Die Gemälde des 17. Jhs., Mainz 1995, S. 256-258) werden zwei weitere Porträts des Hieronymus Kress genannt, eines davon in Kraftshof (im Familienbesitz), das zweite als Depositum im GNM (Inv.Nr. 1478).